Freiwillige Feuerwehr - Esch / WaldemsAnmelden

Die Flader

Die Flader, Modell „Siegerin“ entspringt dem Jahr 1934. Bei diesem Tragkraftspritzenexemplar handelt es sich um eine Eigenentwicklung der Firma E.-C. Flader analog zu den aus diesem Zeitraum in Planung befindlichen Einheitsspritzen. Die Flader-TS leistet ca. 16 PS aus einem 2-Zy|inder-2- Takt Motor, welcher eine indirekte Wasserkühlung besitzt. Der Trick besteht darin, dass in den Wassereinfüllstutzen (oben im Kraftstofftank eingelassen) Kühlwasser eingefüllt wird. Ist dieses im Betrieb verbraucht, so schaltet die TS um und bezieht automatisch aus dem Löschwasser ihre Kühlung. Die Starteinrichtung entspricht weitgehend, der VEB- TS 4/8 und funktioniert über einen Anwurfhebel. Vorbereitend muss erst der Benzinhahn geöffnet werden und am Vergaser im „kalten“ Zustand „getupft“ werden. Ist der Motor „abgesoffen“, so besteht bei diesem Modell die Möglichkeit, die Ablasshähne am Kurbelgehäuse zu öffnen, damit der Kraftstoff von dort entweichen kann. Analog dazu müssen die Zischhähne an den Zylindern ebenfalls geöffnet werden und der Gashebel wird auf Vollgasstellung gebracht. Dabei muss der Benzinhahn allerdings geschlossen sein. Nun den Motor mehrfach durchdrehen, dann sollte das Problem gelöst sein. Danach die Hähne wieder schließen und mit kräftigem Zug den Motor in Gang setzen.

Geschichte:

Die Firma E.-C. Flader Feuerlöschgerätefabrik Jöhstadt, war ein Hersteller für Feuerlöschgeräte in den Anfangsjahren der motorisierten Nutzfahrzeuge. Im Jahr 1860 gründete E.-C. Flader eine Landmaschinenfabrik und ab 1904 wurde daraus eine Fabrik für Feuerlöschmittel. Es wurden nun verschiedene Feuerwehrfahrzeuge hergestellt, die vor allem eine vielseitige Spezialausrüstung bekamen. Die Feuerwehrleiter konnte manuell oder durch einen Elektromotor ausgefahren werden.

Die Wasserpumpe konnte auch noch durch eine Dampfmaschine angetrieben werden. Außerdem war eine Schlauchhaspel und noch Sitzgelegenheiten für 12 Feuerwehrleute vorhanden. Flader baute verschiedene Feuerwehrfahrzeuge, die ab 1904 mit langsam laufenden Radnabenmotoren hergestellt wurden. Diese konnten sowohl über die Vorder sowie Hinterräder angetrieben werden und nach dem Hauptstromsystem in Reihenschaltung arbeiten. Außer der Höchstgeschwindigkeit von 28 km/h, wurde auch eine gute Anzugskraft und Bremse gewährleistet. Die 176-Volt-Batterien, die für 108 km Reichweite ausgelegt waren, bezog Flader von dem Batterie- und Nutzfahrzeughersteller Hagen aus Köln- Kalk.

Die Fahrgestelle wurden ab 1906 von der Norddeutschen Automobil- und Motorenfabrik (NAMAG) aus Bremen Hastedt geliefert. Um 1910 wurden die Feuerwehrfahrzeuge auch mit Benzinmotoren von Horch aus Zwickau in Sachsen ausgestattet. Nach dem ersten Weltkrieg wurden auch Komponenten der Nutzfahrzeugfabrik Hille Werke in Dresden-Löbtau eingesetzt. Es entstand eine Überlandautomobilspritze mit einem Wassertank von 1.500 Liter für 11 Mann Besatzung. Weitere Mannschafts und Gerätetypen der Feuerwehrfahrzeuge folgten. Bis 1939 beschäftigte sich Flader noch mit den Ausstattungen, Neubauten und Umbauten, sowie Reparaturen der Feuerwehrfahrzeuge.